Was ist Bluthochdruck?

Was ist Bluthochdruck?

Blutdruckschwankungen sind normal

Der Blutdruck ist keineswegs immer gleich. Das gilt auch für Menschen mit normalen Blutdruckwerten. Er steigt, wenn der Körper mehr Sauerstoff und Nährstoffe braucht. Also bei seelischer und körperlicher Belastung, z. B. beim Treppensteigen oder wenn wir uns aufregen  „auch wenn wir uns über etwas freuen“. Diese Erhöhung ist ganz natürlich. Sie klingt ab, sobald die Belastung vorbei ist.

Woran merke ich, dass ich hohen Blutdruck habe?

Viele Patienten fühlen sich trotz hohen Blutdrucks oft jahrelang völlig wohl. Das führt häufig dazu, dass diese Patienten nicht merken, dass sie zu hohen Blutdruck haben. In einigen Fällen äußert sich Bluthochdruck in Beschwerden wie z. B.:

* Kopfschmerzen
* Schwindel 
* Atemnot
* Müdigkeit

unter einer Blutdruck senkenden Therapie lassen diese Beschwerden in den meisten Fällen nach oder verschwinden ganz.

Sobald Blutdruckwerte auch in Ruhe und ständig oder häufig die Normalwerte überschreiten, handelt es sich um Bluthochdruck. Die Grenze des normalen Blutdrucks liegt bei 140/90 mmHg. Für einige Patienten mit Begleiterkrankungen liegt diese Grenze niedriger  bei Patienten mit Zuckerkrankheit wird z. B. ein Wert von 130/80 mmHg angestrebt.

Unter Ruhebedingungen sollte der Blutdruck zuverlässig unter 140/90 mmHg bei Erwachsenen liegen.
Klassifikation des Blutdrucks
Kategorie Systolisch (mm Hg) Diastolisch (mm Hg)

optimal < 120 zu < 80 

normal ? 130 zu ? 85

hochnormal 130-139 zu 85-89

Hypertonie 1 140-159 zu 90-99

Hypertonie 2 160-179 zu 100-109

Hypertonie 3 > 180 zu > 110

Isolierte syst. Hypertonie ? 140 zu < 90

nach Richtlinie der Dt. Hochdruckliga 2006

Auch der Pulsdruck ist wichtig

Insbesondere für ältere Patienten ist der Pulsdruck „auch Blutdruckamplitude genannt „ ein wichtiger Hinweis auf ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Der Pulsdruck „nicht zu verwechseln mit dem Pulsschlag“ gibt Auskunft über die Dehnbarkeit der Blutgefäße. Ein steifes Gefäßsystem wirkt sich negativ auf das Herz-Kreislaufsystem aus. Je höher der Pulsdruck ist, desto starrer sind die Gefäße. Bei Gesunden beträgt der Pulsdruck etwa 50 mmHg. Ein Pulsdruck über 65 mmHg bei ebenfalls erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruck bedarf der Behandlung.

Es gibt klare Grenzwerte für den Blutdruck

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in ihren Richtlinien klare Grenzwerte für den Blutdruck festgelegt. Danach gilt ein Wert über 140/90 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) als Bluthochdruck. Gemessen wird der Druck einer Pulswelle im Blut, die an die Innenwände der Blutgefäße anstößt. Der erste Wert wird als systolischer Druck bezeichnet und entspricht dem Druck, der entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien pumpt. Der zweite Wert ist der diastolische Druck, der in der Erschlaffungsphase des Herzmuskels im Kreislauf herrscht und dadurch niedriger liegt als der erste Wert. Wenn bei einem Patienten systolischer und diastolischer Wert in unterschiedliche Klassen der Einteilung fallen, wird die höhere Klasse gewählt.

Ein Beispiel kann das verdeutlichen: Es wird ein Wert von 135/95 mmHg gemessen. Während der erste Wert noch normal ist, gilt der zweite Wert bereits als leicht erhöht. Man spricht bei diesem Ergebnis von einer leichten Hypertonie (Schweregrad I).
Grenzwerte für den BlutdruckKlassifikation systolisch diastolisch

optimal < 120 < 80

normal < 130 <85

’noch‘-normal 130 – 139 85 – 89

leichte Hypertonie (Schweregrad 1)
140 – 159 90 – 99

mittelschwere Hypertonie (Schweregrad 2)
160 – 179 100 – 109

schwere Hypertonie (Schweregrad 3)
> 180 > 110

isolierte systolische Hypertonie > 140 < 90 

Tabelle: Klassifikation der Blutdruckbereiche der WHO

Tipp:

Wie groß soll die Blutdruckmanschette sein?

Oberarmumfang Breite Länge
< 24 /////////////// 10 /////// 18
24 – 32 /////////////// 12 – 13 /////// 24
33 – 41 /////////////// 15 /////// 30
> 41 /////////////// 18 /////// 36

(Empfehlung der Deutschen Hochdruckliga 2003)